9. Mai ist Europatag

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

am Donnerstag, den 9. Mai, begehen wir den Europatag und denken dabei auch an 1950 zurück, als der französische Außenminister Robert Schuman mit seinen Plänen zur Schaffung einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl die spätere Gründung der Europäische Union angestoßen hat.

Dieser 9. Mai soll uns deshalb Symbol für Frieden und Einheit auf unserem Kontinent sein, doch seit 2022 sind diese Werte angesichts des andauernden russischen Angriffskriegs auf die Ukraine in Gefahr.

Die Ereignisse, die Europa derzeit durchlebt, erinnern uns daran, dass Frieden nicht selbstverständlich ist. Die Europäische Union wurde nach verheerenden Kriegen gegründet, um genau das zu verhindern: eine Wiederholung der Gewalt und Zerstörung, die viele Leben gefordert hat. Als Gesellschaft liegt es in unserer Verantwortung, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die Werte unserer europäischen Gemeinschaft zu schützen.

Europa ist mehr als nur eine geographische Bezeichnung. Ein starkes und geeintes Europa ist unser einziger Friedensgarant und die beste Absicherung, die wir haben und je hatten. Die Europäische Union und ihre Vorgänger haben uns über sieben Jahrzehnte Frieden und Stabilität gebracht, der jedoch nicht überall gleichmäßig erlebt wurde. Ereignisse wie der Jugoslawienkrieg zeigen, dass Frieden ein fortwährendes Projekt ist, das stetige Anstrengungen und Engagement erfordert. Frieden ist ein kostbares Gut, das wir schützen und verteidigen müssen.

Dabei liegt in der Einheit unsere Stärke, in unserer Vielfalt unser Reichtum. Wir müssen unsere Einheit bewahren und weiter stärken, indem wir Brücken bauen, nicht Mauern. Lassen Sie uns gemeinsam für ein Europa einstehen, das seine Werte der Demokratie, der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit unermüdlich verteidigt.

Wie lebendig europäische Freundschaft sein kann, dürfen wir auch in Laatzen erleben. Die Stadtverwaltung, Vereine, Schulen und Privatpersonen pflegen seit vielen Jahren enge Beziehungen zu unseren Partnerstädten Guben in Brandenburg, Gubin in Polen, Grand Quevilly in Frankreich und Waidhofen an der Ybbs in Österreich. Durch unsere Partnerschaft mit der Eurostadt Guben-Gubin haben wir sogar Kontakt zu deren ukrainischer Partnerstadt Pervomajskyi aufgebaut. Als Zeichen unserer Solidarität und Unterstützung haben wir erst kürzlich ein ehemaliges Tanklöschfahrzeug unserer Freiwilligen Feuerwehr dorthin gespendet. Dies zeigt, wie wir in Europa zusammenhalten und uns gegenseitig in Zeiten der Not unterstützen.

In diesem Kontext möchte ich auch auf die bevorstehende Europawahl am 9. Juni 2024 hinweisen. Erstmals in der Geschichte dürfen junge Menschen ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben. Dies markiert einen entscheidenden Moment in der Demokratie unseres Kontinents. Es ist wichtig, dass wir alle, besonders unsere jungen Bürgerinnen und Bürger, diese historische Gelegenheit nutzen, um unsere Stimmen für Demokratie zu setzen und die Zukunft Europas aktiv mitzugestalten.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen inspirierenden Europatag.

Ihr Kai Eggert